Naturkosmetik - Wenn Transparenz, Nachhaltigkeit und Vertrauen zusammen finden

Ist Naturkosmetik immer die bessere Alternative zu konventionellen Kosmetikprodukten?

Diese Frage stellen sich wahrscheinlich noch immer einige. In unseren Augen lautet die Antwort auf diese Frage ganz klar: Ja. Denn seriöse Naturkosmetikmarken sorgen nicht nur dafür dass wir unsere Haut nicht mit potentiell schädlichen Substanzen belasten müssen, sondern sie überzeugen mit Transparenz zu Inhaltsstoffen sowie fairer und nachhaltiger Produktion. 

Dies schafft zu Recht Vertrauen in die Produkte und ihren Herstellern. Denn seriöse Marken sind mit ihrem ganzen Herzblut bei der Sache und haben eine ganz bestimmte Vision vor Augen wie sie nicht nur unsere Haut, sondern auch unseren Planeten besser vor schädlichen Einflüssen sowie Ausbeutung schützen können… 

Wer einmal bei der Naturkosmetik als Pflege für seine Haut angelangt ist, der wird so schnell kein konventionelles Produkt mehr an seine Haut lassen. 

Denn alles was diese Produkte versprechen, kann die Naturkosmetik schon lagen bieten. Der Unterschied? Man muss sich nicht sorgen dass man sich Parabenen, Microplastik, Hormonen und Co. ins Gesicht, Haare oder Körper aufträgt.

Schon seit sehr langer Zeit spielen Schönheit und Pflege in unseren Gesellschaften eine grosse Rolle. Die Ägypter legten bereits Grundsteine dafür. Schon damals orientierten sich Frauen an Schönheitsidealen und pflegten ihren Körper.

Kleopatra benutzte beispielsweise einen kräftigen Eyeliner und badete gerne in Eselsmilch. In Gräbern fanden Archäologen Gesichtsmasken, Körperöle, Harz und Bienenwachs als Haarfestiger, Lippenstift aus Gänsefett, sowie gemahlene Mineralien, die als Puder und Lidschatten verwendet wurden. 

Der Trend geht zurück zum natürlichen Ursprung

Mit dem Einzug von synthetischen Verfahren wurden künstliche Inhaltsstoffe in der Kosmetikindustrie leider immer häufiger verwendet. Ein gutes Beispiel dieser Entwicklung ist unter anderem das Hyaluron: In den 80er Jahren wurden es aus vor allem aus Hahnenkämmen und Tieraugen gewonnen.

Abgelöst wurde dieses danach Gott sei Dank durch das synthetische Hyaluron, welches verbesserte Eigenschaften aufwies. Die Naturkosmetik setzt hier allerdings schon lange auf Hyaluron auf Pflanzenbasis, z.B. aus Weizen. 

Daran lässt sich der Trend sehr gut erklären. Was früher nur in natürlichem Ursprung vorhanden war, wurde über die Zeit mehr und mehr durch synthetischen Stoffe ersetzt. Aktuell geht der Trend allerdings wieder zurück zum Natürlichen.

Jedoch sind wir froh, dass heute neue Alternativen gefunden wurden, um viele tierische Bestandteile zu ersetzen. Denn Lippenstifte aus Gänsefett oder Haarfärbemittel aus Ochsenblut wäre wohl nicht mehr ganz zeitgemäss – und schon gar nicht vegan.

In der Kosmetikindustrie geht der Trend seit Jahren immer klarer zu Bio- und Naturkosmetik. Gefahren von künstlichen Inhaltsstoffen sind besser bekannt und immer mehr Leute entscheiden sich bewusst gegen Produkte mit Erdöl oder Mikroplastik. 

Deutschland liegt in Europa dabei an der Spitze, gefolgt von Frankreich und Italien. Der Markt für Naturkosmetik und naturnaher Kosmetik wächst seit Jahren stetig, in einzelnen Kategorien werden bis zu 25 Prozent Wachstumsraten verzeichnet. 

Auch Naturkosmetik ist nicht perfekt

Jede Haut ist anders und jedes Produkt versucht möglichst jedes Bedürfnis abzudecken. Allen Ansprüchen zu 100 gerecht zu werden ist auch in der Naturkosmetik eine schwierige Herausforderung,. Seriöse Marken arbeiten aber stetig darauf hin. 

Pioniere unter den Naturkosmetik-Labeln wie Dr. Hauschka, Weleda, Lavera oder Annemarie Börlind stehen seit langem für hohe Transparenz, Vertrauen und Nachhaltigkeit.

Auch junge Start-ups folgen diesen Prinzipien und produzieren aus Überzeugung und der Vision für eine bessere Welt ihre Kosmetik. Eine nachhaltige Produktion und Verpackung, sowie unschädliche natürliche Inhaltsstoffe spielen eine zentrale Rolle. Meistens engagieren sich diese Unternehmen mit einem Teil ihres Gewinns zusätzlich für Umwelt- und als auch soziale Projekte. 

Was versteht man unter Naturkosmetik?

Es gibt für den Begriff „Naturkosmetik“ keine einheitliche Definition oder Richtlinie, auch ist es kein geschützter Begriff. Verstanden wird darunter Kosmetik, die aus natürlichen, naturnahen, naturidentischen bzw. biologisch angebauten Rohstoffen hergestellt wird. Auf synthetisch hergestellte Inhaltsstoffe wird verzichtet

Für herkömmliche Kosmetik werden im Gegensatz zu Naturkosmetik synthetische Inhaltsstoffe verwendet. Zu den am häufigsten Inhaltsstoffen zählen Silikone, Parabene, Paraffine, Stoffe basierend auf Erdöl und PEG sowie synthetische Duftstoffe.  

In Naturkosmetik finden sich natürlich vorkommende Öle wie Kokos-, Mandel- oder Jojobaöl, Shea- oder Kakaobutter und ätherische Öle, sowie natürliche Duftstoffe, Pflanzenextrakte oder auch Bienenwachs. 

Inhaltsstoffe basieren in der Naturkosmetik zudem auf einer tier- und umweltfreundlichen Gewinnung und Herstellung. Es finden sich zudem viele Produkte, die ganz auf tierische Stoffe verzichten bzw. vegan sind. 

Aus hochwertigen und natürlichen Rohstoffen hergestellt enthalten die Pflegeprodukte keine hautreizenden Inhaltsstoffe. Deshalb ist Naturkosmetik auch für empfindliche Haut, für Babys und Kinder, sowie für Personen, die zu Allergien neigen, geeignet.   

Wie erkennt man Naturkosmetik?

Da der Begriff „Naturkosmetik“ nicht geschützt und dementsprechend nicht genau definiert ist, besteht ein gewisser Spielraum. Was aber unterschieden werden kann, ist zertifizierte Naturkosmetik mit Prüfsiegel, naturnahe Kosmetik, die so viel Bio wie möglich und so wenig Chemie wie nötig beinhaltet und die klassische Kosmetik mit Bio-Anteil. 

Dass Produkte gerne mit den gesunden und natürlichen Inhaltsstoffen beworben werden anstatt mit dem enthaltenen Mikroplastik oder den erdölbasierten Zusammensetzungen leuchtet ein. Um sicher zugehen, dass im Produkt keiner solchen Stoffe zu finden sind, bleibt nur die Zutatenliste genauer anzuschauen. Die enthaltenen Inhaltsstoffe sind der Reihe nach aufgelistet, beginnend bei dem mit dem höchsten Anteil im Produkt.

Zertifizierungen und Siegel können dabei ebenfalls hilfreich sein. Interessant ist, dass Zertifizierungen in den westeuropäischen Märkten im Vergleich zu den globalen Märkten deutlich mehr Bedeutung zugeschrieben werden.

Die Länder Deutschland, Frankreich und Italien, die an der Spitze der Naturkosmetik liegen, haben deutlich mehr Siegel und Standards für Ihre Produkte. In den anderen Ländern sind die Grenzen zwischen den Natürlichkeitsgraden fliessend. Naturnahe Kosmetik wachsen dort stärker und dementsprechend spielt auch Greenwashing eine grössere Rolle. 

Mit dem Trend zu Naturkosmetik, wächst gleichzeitig die Nachfrage, nach Zertifizierung. In der Naturkosmetik sind die folgenden Siegel am häufigsten vertreten: 

  • NaTrue

Das NaTrue-Label ist ein international gültiges Label, dass es seit 2008 gibt. Zertifiziert werden die Inhaltsstoffe des Produktes, die in drei Kategorien unterteilt werden: natürliche, naturnahe und naturidentische Inhaltsstoffe. Künstliche Inhaltsstoffe sind nicht zugelassen.

Es müssen mindestens 75 Prozent der Produkte im Sortiment dem NaTrue-Standard entsprechen. Einzelne Produkte kann ein Label nicht NaTrue zertifizieren lassen, um Greenwashing zu vermeiden. Die Zertifizierung erfolgt zusätzlich in drei Qualitätsstufen, wo noch unterschieden wird wie hoch die Menge der Inhaltsstoffe ist, die aus biologischem Anbau stammen. Alle NaTrue-Produkte sind garantiert tierversuchsfrei. 

  • BDIH 

Der Bundesverband der deutschen Industrie- und Handelsunternehmen hat 2001 das BDIH-Siegel entwickelt, um Naturkosmetik zu zertifizieren. Pflanzliche Rohstoffe müssen überwiegend aus ökologischem Anbau stammen. Tierversuche in der Herstellung, Entwicklung und Prüfung der Produkte sind nicht zugelassen.

Ebenfalls nicht erlaubt sind synthetische Farb- und Duftstoffe, Silikone, Paraffine sowie Inhaltsstoffe, die aus Erdöl gewonnen werden. Auch Stoffe aus toten Wirbeltieren wie zum Beispiel Collagen aus tierischen Fetten dürfen nicht verwendet werden. Rohstoffe hingegen, die von lebenden Tieren produziert werden wie Milch, Honig oder Bienenwachs dürfen in BDIH-zertifizierten Produkten enthalten sein. 

  • Ecocert

Der französische Zertifizierungsverband für ökologische Produkte hat 2002 den Standard Ecocert für Kosmetik eingeführt. Die Zertifizierung unterscheidet Naturkosmetik und Biokosmetik. Produkte müssen aus mindestens 50 Prozent pflanzlichen Rohstoffen hergestellt worden sein. Bei Biokosmetik-Labeln sind es sogar 95 Prozent und 10 Prozent aus biologischem Anbau. Synthetische Stoffe wie Silikone oder Parabene sind nicht zugelassen. 

  • Demeter

In den 90-er Jahren erstellte der Bioverband Demeter die ersten Richtlinien für biodynamische Naturkosmetik. Dabei muss ein Produkt mindestens einen Demeter Rohstoffanteil von 90 Prozent haben. Nicht erlaubt sind auch Inhaltsstoffe aus künstlichem Ursprung oder Mineralölen, sowie Gentechnik. 

  • Vegan-Blume

Mit der Vegan-Blume werden Produkte gekennzeichnet, die aus 100 Prozent pflanzlichen Inhaltsstoffen besteht und keine tierischen Bestandteile enthalten. Werden in einer Produktionsstätte, sowohl vegane wie auch nicht-vegane Produkte hergestellt, gibt es spezielle Vorschriften zur Reinigung aller Maschinen im Betrieb, bevor sie für die Herstellung von veganen Produkten eingesetzt werden können. Es dürfen auch keine Tierversuche mit den verwendeten Rohstoffen durchgeführt werden. 

Sind Naturkosmetik Label ohne Zertifizierung automatisch aus dem Rennen?

Die verschiedenen Zertifizierungen können eventuell den Eindruck erwecken, dass nur Produkte mit einem Siegel echte Naturkosmetikprodukte sind. Eine Zertifizierung bedeutet, dass ein Produkt auf festgelegte Standards geprüft wurde. Das heisst aber nicht, dass umgekehrt alle nicht-zertifizierten Produkte diese Anforderungen nicht erfüllen oder eine schlechtere Qualität aufweisen.

Einige Naturkosmetik-Label entscheiden sich sogar bewusst gegen eine Zertifizierung und legen ihre eigenen Standards fest, die denen von zertifizierenden Labels entsprechen oder sogar noch höher liegen. Anzumerken ist hier auch, dass eine Zertifizierung sehr kostspielig ist.

Gerade junge Start-ups können sich das oftmals gar nicht leisten oder müssten die Preise ihrer Produkte dafür erhöhen. Deshalb entscheiden sich gerade junge Naturkosmetiklabel oftmals gegen eine Zertifizierung obwohl sie den Standards dieser entsprechen. 

Naturkosmetik von jungen deutschen Unternehmen 

Junglück ist ein gutes Beispiel einer Naturkosmetikmarke ohne Zertifizierung, die trotzdem mit ihren Produkten überzeugt. Das Label hat sich bewusst gegen Zertifizierung entschieden. Gründe sind unter anderem die Kosten, sowie auch die Überzeugung, dass eine Zertifizierung das Produkt nicht besser macht.

Sie haben ihre eigenen Standards entwickelt und diese sind in den meisten Fällen sogar höher als die, der Siegel. Der Gründer Benedikt Klarmann erklärt das an einem Beispiel: „Ein sehr grosser Zertifizierer hat einen Mindeststandard von 8 Prozent Bio-Anteil an der Kosmetik. Wir liegen bei unseren Produkten meistens zwischen 80 und 90 Prozent.“ 

Auch andere junge deutsche Marken wie Naturmädchen, MICARAA, Plants are purple oder Blattkultur sind nicht oder nur teilweise zertifiziert. Was all diese Marken gemeinsam haben: Sie legen Wert auf Transparenz. Ihre verwendeten Inhaltsstoffe sind einsehbar und einfach beschrieben auf der Webseite. Die Produkte sind alle vegan und nachhaltig verpackt. 

Vor allem für Neueinsteiger in Sachen Naturkosmetik ist es anfangs schwer den Durchblick zu behalten. Einfacher ist es dann sich an den Siegeln zu orientieren. Trotzdem finden wir, lohnt es sich auch andere Marken in Betracht zu ziehen und einen Blick auf die Inhaltsstoffe sowie die Firmenphilosophie zu werfen.  

Green Beauty oder Greenwashing?

Je grösser die Nachfrage nach Naturkosmetik ist, umso mehr versuchen auch herkömmliche Marken auf diesen Zug aufzuspringen. Greenwashing von Produkten ist deshalb sehr verbreitet, vor allem unter den grossen Herstellern in der Kosmetikindustrie.

Etwa 90 Prozent von Naturkosmetik Konsumenten geben an, sich dafür entschieden zu haben, weil sie ihren Körper nicht mit künstlichen Chemikalien belasten wollen. Darauf reagieren Naturkosmetikhersteller, indem sie meist nur auf die natürlichen Inhaltsstoffe eingehen, die vielleicht nur einen geringen Anteil am Produkt ausmachen. Laut Gesetz müssen immer alle Inhaltsstoffe eines Produktes aufgeführt sein und so kann man sich auch selber davon überzeugen, wie grün oder wie natürlich ein Produkt wirklich ist. 

In der Kosmetikindustrie kaufen sich Firmen auch gerne das grüne Know-How ein. Klassische Naturkosmetik-Marken werden von grossen Unternehmen übernommen. So haben in den letzten Jahren viele Naturkosmetik-Marken den Besitzer gewechselt.

Dadurch werden Produkte zwar leichter verfügbar, dafür verlieren sie ihre Glaubwürdigkeit. Denn viele Verbraucher bevorzugen die kleinen und mittelständigen Unternehmen, die bereits Pioniere auf dem Gebiet der Naturkosmetik sind. Trotzdem setzen grosse Firmen alles daran ihr grünes Image zu verbessern.

Transparenz statt Greenwashing

Viele kleine Unternehmen setzen auf Transparenz. Bei Naturkosmetikmarken werden oft all ihre verwendeten Inhaltsstoffe auf der Webseite auf eine einfache und verständliche Weise erklärt. Der Ursprung und die Gewinnung sind dabei ebenfalls ersichtlich.

Denn in der Naturkosmetik geht es nicht nur um natürliche Stoffe, sondern auch um die nachhaltige Gewinnung mit möglichst kurzen Transportwegen. Zudem setzen sie auf lokale und faire Produktionen, Inhaltsstoffe aus Bio-Anbau oder Wildsammlung, umweltfreundliche Verpackungen, Recycling Programme und unterstützen soziale und Umwelt Projekte. Sehr oft sind die Produkte vegan und immer tierversuchsfrei. 

Die klare Vision und Firmenphilosophie von vielen kleinen Marken zeigt, wie mit Herzblut Produkte entwickelt werden, die sowohl gut für die Haut wie auch für die Umwelt sind. Die fehlende Zertifizierung sagt nichts zu der Qualität ihrer Produkte aus.

Viel mehr lohnt es sich genau hinzuschauen und die „Guten“ unter den vielen Marken zu erkennen, die sich als Naturkosmetik-Marken verkaufen. Eine einfache Möglichkeit bietet Codecheck Produkte auf Ihre Inhaltsstoffe zu überprüfen. Die erfassten Produkte sind mit Informationen zu den Inhaltsstoffen versehen und nach einem Ampel-System in rot, orange und grün unterteilt. Über die einzelnen Stoffe gibt es weiterführende Informationen. Ob das Produkt vegan ist, ist ebenfalls bei vielen Produkten ersichtlich.

Wo liegt der Unterschied zwischen normaler und Naturkosmetik?

In herkömmlicher Kosmetik ist nicht nur enthalten, was die Haut braucht, sondern alles was sie brauchen könnte. All diese Stoffe nehmen der Haut die Fähigkeit sich selber zu regulieren. Für unseren Körper sind  chemische Stoffe unbekannte. Er kann sie teilweise gar nicht aufnehmen und abbauen, sodass sie im Organismus lange bestehen bleiben. Einige davon können toxisch wirken und den Körper langfristig schädigen. 

Naturkosmetik verzichtet auf solche Stoffe, zu denen synthetische Öle und Wachse, Produkte aus Erdöl, Paraffine, Silikone, Fromaldehyd, Parabene, PEG, Phthalate sowie synthetische Farb- und Duftstoffe gehören.

Natürliche Vitamine, Proteine oder Mineralien werden von der Haut anders aufgenommen als künstliche. Sie werden in der Regel besser vertragen, lösen weniger Allergien und Hautreaktionen aus. Als Farb- und Duftstoffe werden ätherische Öle und Fruchtaromen verwendet.

Um Produkte länger haltbar zu machen, kommen Cetearyl Alkohol (ein reiner Alkohol, der in meist aus Trauben oder Weizen hergestellt wird), ätherische Öle oder Zeolith (ein Naturmineral), zum Einsatz. Zudem finden sich in Naturkosmetik pflanzliche Wirkstoffe aus Kräuterextrakten und hochwertigen Ölen und Wachsen. Zu erwähnen ist hier, dass die Menge des natürlichen Alkohols in einem Naturkosmetikprodukt weder die Haut reizt noch austrocknet. Die Menge ist hierfür viel zu gering und man muss sich darum keine Sorgen machen. 

Bei konventionellen Kosmetikmarken wird empfohlen Pflegeprodukte nur von einer Marke zu verwenden. Das liegt daran, dass die Zusammensetzung der chemischen Stoffe innerhalb der Marke aufeinander abgestimmt ist.

Bei Verwendung von Produkten unterschiedlicher Marken ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es zu Unverträglichkeiten oder Hautreizungen kommt. Bei Naturkosmetik hingegen besteht diese Gefahr nicht. Es kann aber trotzdem empfohlen sein, Pflegeprodukte von einer Marke anzuwenden, um ein intensiveres Ergebnis zu erzielen. 

Ist Naturkosmetik besser & gesünder als konventionelle?

Gründe, um von konventioneller Kosmetik zu Naturkosmetik umzusteigen, gibt es viele. Eine natürliche Schönheit durch künstliche Stoffe erzeugen zu wollen –  kann das überhaupt gehen?

  • Inhaltsstoffe

Abfallprodukte aus der Erdölindustrie wie Paraffine und Parabene werden in herkömmlichen Kosmetika verwendet. Stoffe wie Butyl- und Propylparabene können im Körper hormonell wirken. In Naturkosmetik sind deshalb diese Stoffe nicht enthalten. Ähnlich ist es mit Silikonen. Diese können teils schwer vom Körper abgebaut werden und stehen im Verdacht zu Unfruchtbarkeit beizutragen. Herkömmliche Deodorants werden oft mit Aluminiumsalzen hergestellt, die zu Brustkrebs und Alzheimer führen können. 

Natürliche Inhaltsstoffe werden für konventionelle Kosmetika industriell behandeln und verlieren so ihre Wirkungsweise. In der Naturkosmetik wird hingegen versucht die natürlichen Mineralien möglichst naturbelassen zu verwenden. Heilpflanzen, meist aus biologischem Anbau, werden möglichst so verarbeitet, dass sie ihre volle Wirkung entfalten können. Die natürlichen Stoffe werden vom Körper besser aufgenommen und sind nicht gesundheitsschädlich. 

  • Verträglichkeit

Prinzipiell kann jeder Stoff eine Allergie auslösen, ob natürlich oder künstlich, denn jeder Körper reagiert anders. Oft sind natürliche Kosmetika aber trotzdem besser verträglich, weil viele allergieauslösende Stoffe wie Parabene, Formaldehyd und ähnliches gar nicht erst enthalten sind. Allergien auf Pflanzenstoffe und ätherische Öle sind viel seltener als bei synthetischen Stoffen. Dazu kommt, dass natürliche Inhaltsstoffe vom Körper schneller abgebaut werden und die allergische Reaktion auch schneller behoben ist.

  • Umwelt

Was natürlich in der Umwelt vorkommt, kann auch wieder abgebaut werden. Anders ist das bei Inhaltsstoffen wie Mikroplastik. Gerne verwendet in Zahncreme oder Körperpeelings gelangen die kleinen Teile ins Abwasser und stellen eine Gefahr für Mensch und Tier dar. In der Naturkosmetik werden natürliche Inhaltsstoffe verwendet und diese sollten auch aus nachhaltigen Quellen stammen und bestenfalls Bio-Qualität sein. 

Verpackungen bestehen bei konventionellen Pflegeprodukten überwiegend aus Plastik. In der Naturkosmetik werden Alternativen wie Glas, Blechdosen, recyceltes Plastik, Holz oder Bambus, sowie Graskartons verwendet. Lokale Produktionen werden langen Transportwegen vorgezogen. Viele Naturkosmetik Marken unterstützen zudem Umwelt Projekte. 

  • Gewalt

Tierversuche für Kosmetika sind seit 2013 in Deutschland gesetzlich verboten. Das gilt für einzelne Inhaltsstoffe wie für das Endprodukt. In der Naturkosmetik gilt das schon länger und wird auch, nachdem Verbot noch strenger befolgt, als bei herkömmlicher Kosmetik. Es gibt Stoffe, die vor dem Gesetz schon an Tieren getestet wurden. In der Naturkosmetik werden diese aber in den meisten Fällen trotzdem nicht verwendet. Einige Marken tragen das PETA oder Vegan Society Siegel, welches dafür garantiert. 

Welches ist die beste Naturkosmetik?

Es gibt viele seriöse Naturkosmetik-Labels auf dem Markt, die auf natürliche, gut verträgliche und gewaltfreie Kosmetik setzen. Welches die beste Naturkosmetik ist, bleibt jedoch von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben des Verbrauchers abhängig. Auch Naturkosmetik ist nicht perfekt, aber sicherlich für Mensch, Tier und Umwelt die bessere Wahl im Gegensatz zu herkömmlicher Kosmetik. 

Anzumerken ist auch, dass sich die Haut bei regelmässiger Anwendung von konventioneller Kosmetika beim Wechsel auf Naturkosmetik erst einmal umgewöhnen muss. Die Silikone zum Beispiel, die in vielen Gesischtscremes – auch in vielen Shampoos und Conditioner – verwendet werden, lassen die Haut bzw. Haare glänzen und glatter erscheinen.

Das Silikon legt sich in kleine Falten und Unebenheiten, was zum Glättung-Effekt beiträgt. Gleichzeitig dichtet Silikon ab und lässt die Haut kaum mehr atmen. Schweiss sammelt sich unter der Silikonschicht, die Haut quillt auf und fühlt sich nach der Reinigung noch trockener an, sodass häufig zu noch mehr Creme gegriffen wird und ein Teufelskreis entsteht.

Die Haut muss danach erst wieder lernen sich selber zu regulieren. Naturkosmetik unterstützt sie dabei. Nach ein bis zwei Wochen, spätestens aber nach zwei Monaten sollte sich die Haut umgestellt haben. Meist wird dann auch erst erkannt, dass die Haut weniger benötigt als vorher, weil die natürliche Selbstregulation der Haut gestärkt und gefördert wird.

Ist vegane Kosmetik eine Alternative zur konventionellen Kosmetik? 

Vegane Kosmetik heisst nicht automatisch, dass es sich um ein Produkt aus natürlichem Ursprung handelt. Konventionelle Kosmetik mit synthetischen Inhaltsstoffen, die frei von tierischen Bestandteilen ist, kann als vegane Kosmetik bezeichnet werden, hat aber dann nichts mit Naturkosmetik zu tun.  Auch hier heisst es genau hinsehen bzw. nachlesen was in dem Kosmetikprodukt verwendet wird. Vor dem Kauf sollte man sich fragen ob man nur vegane oder eben vegane Naturkosmetik haben möchte. 

Vegane Naturkosmetik – macht das einen Unterschied zu veganer konventioneller Kosmetik?

Im Gegensatz zu veganer konventionellen Kosmetik setzt Naturkosmetik auf natürliche Inhaltsstoffe anstelle von synthetischen. Hyaluron ist ein gutes Beispiel dazu. Eine konventionelle Creme kann künstlich hergestelltes Hyaluron enthalten, welches zwar vegan ist, aber halt eben nicht aus natürlichem Ursprung.

In der Naturksometik hat man andere Wege gefunden, Hyaluron auf natürliche Weise zu gewinnen. Mithilfe bestimmter Mikroorganismen ist es möglich aus Weizen vegane Bio-Hyaluronsäure herzustellen. Fermentierte Hefe ist eine weitere zuverlässige Quelle zur Gewinnung von natürlichem Hyaluron.  

In der Philosophie der Naturkosmetik steht der Mensch, die Umwelt sowie das Tier im Vordergrund. Planet und Tierwelt wird geschützt, sodass viele seriöse Naturkosmetik Marken ganz oder teils vegan sind. Zu häufig verwendeten tierische Bestandteile in der Naturkosmetik zählt Bienenwachs, der dann aber meist aus biologischer Abstammung ist und nachhaltig hergestellt wurde. 

Quellen:

https://www.facebook.com/junglueck/videos/interview-mit-gr%C3%BCnder-ceo-benedikt-zertifizierung/1033754173749820/ 

https://www.geo.de/wissen/gesundheit/16724-rtkl-raetselraten-beim-kleingedruckten-versteckte-inhaltsstoffe-kosmetik-und

https://www.nachhaltiger-warenkorb.de/konventionelle-kosmetik-vs-naturkosmetik/

https://www.najoba.de/wissen/einstieg-naturkosmetik/faq/ist-naturkosmetik-besser/#

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/tierversuche-kosmetik-ohne-tierversuche-ist-schwer-zu-finden

https://www.fairlis.de/post/naturkosmetik/#Vor_und_Nachteile_konventioneller_Kosmetik