Nachhaltige Mode in den Kleiderschrank integrieren- Mit diesen Tipps klappt’s ganz einfach

Bei Lebensmittel achten viele sehr genau darauf, was sie konsumieren. Bio soll es sein. Schliesslich möchte man seinem Körper keine schädlichen Pestizide aus der Nahrung zumuten. Gesunder Körper, gesunder Geist heisst es. Früchte und Gemüse  zu kaufen, die von Plantagen kommen mit miserablen Arbeitsbedingungen und langen Transportwegen ist für viele ein No-Go. Überraschend ist, dass bei der Kleidung diese Aspekte bei den meisten (noch) nicht so stark berücksichtigt werden. Dabei ist der Umstieg auf grüne Mode gar nicht schwer wenn man sich ein paar Tipps zu Herzen nimmt…

  • Entgifte deine Garderobe 

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Die Haut ist unser grösstes Organ. Kleidung, welche durch Chemikalien belastet ist, liegt den ganzen Tag auf unserer Haut und nimmt so auch die Chemikalien auf. Es ist also nicht wirklich ein Unterschied, ob wir diese Gifte aus der Nahrung zu uns aufnehmen oder über die Haut, sie gelangen auf beiden Wegen in den Körper. 

Detox kennt man vor allem im Zusammenhang mit Diäten und Tees und Präparaten, welche den Körper entgiften sollen. Aber auch unsere Garderobe benötigt hin und wieder ein bisschen Detox. Wir zeigen euch, wie wir ganz einfach mehr Bio und mehr Nachhaltigkeit in unseren Kleiderschrank bringen können:

  • Achte was du darunter trägst

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Angefangen bei der Unterwäsche beginnen wir auch gleich mit dem wichtigsten Bereich, den es vor Chemikalien zu schützen gilt. Wer bei der Unterwäsche spart und zu billigen Materialien greift, tut weder sich noch der Umwelt einen Gefallen. Unsere Haut im Intimbereich ist besonders empfindlich und über die Schleimhäute können giftige Stoffe aus der Kleidung besonders einfach in den Körper gelangen. 

Der einzigartigen Stoff Vitadylan™ von Grey Fashion ist nicht nur umweltfreundlich, er pflegt auch die Haut mit natürlichen Vitaminen aus isländischen Algen.

Wer denkt, Eco-Unterwäsche ist langweilig, hat sich wohl noch nicht bei allen Labels umgeschaut. Es gibt nämlich Wäsche aus Bio-Baumwolle für jeden Geschmack: Ob bunt und ausgefallen wie bei Tizz & Tonic oder lieber sexy und sportlich wie die Unterwäsche Wäsche von Ehrlich Textil, es ist für alle Ansprüche was dabei. Aikyou bietet ein wunderschönes Sortiment an BH’s für die kleinere Oberweite und bei Anekdot gibt es sinnliche Upcycling Wäsche die nicht nur der Haut schmeichelt.


  • Basics als wichtige Basis

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Welche Kleidungsstücke dürfen im Schrank nicht fehlen? Idealerweise sind die meisten Kleidungsstücke Basics, die mit ein paar Highlights ergänzt werden. Basics sind deshalb eine wichtige Grundlage, weil sie sich einfach mit vielem kombinieren lassen und nicht schnell aus der Mode kommen. Eine weisse Bluse ist ein typischer Klassiker, aber auch Streifen lassen sich immer gut kombinieren und sind zeitlos. Bei der Jeans lohnt es sich in eine zu investieren, die richtig sitzt und gern getragen wird, so dass sie eine lange Zeit zum Einsatz kommt.


  • Sich nicht hinters Licht führen lassen

Unternehmen rücken ihr Konzept teilweise ganz bewusst in ein „grünes „ Licht. Ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image macht sich gut im Verkauf. Deshalb aufgepasst bei sogenanntem Greenwashing. Ein Siegel zum Beispiel bedeutet noch lange nicht, dass die gesamte Kollektion zertifiziert ist, das kann unter Umständen sogar nur für einen Bruchteil der Kleider vergeben worden sein. Deshalb empfehlen wir das Label sowie das Kleidungsstück vor dem Kauf  genauer unter die Lupe zu nehmen.

Zertifizierungen können hilfreich sein, zu erkennen, was wirklich nachhaltig hergestellt. Die vielen Siegel können aber für Bio-Anfänger verwirrend sein. Hier ein kleiner Überblick:

Ein GOTS-Zertifikat (Global organic Textile Standard) bedeutet, dass das Kleidungsstück aus mind. 90% Naturfasern hergestellt wurde, die aus 70% biologischem Anbau stammen müssen. Dabei unterliegen sie Kriterien der internationalen Arbeitsorganisation, was keine Kinder- oder Zwangsarbeit bedeutet und Mindestlöhne voraussetzt. 

Fairtrade Cotton steht für faire Arbeitsbedingungen und fördert Kleinbauern. Es garantiert, dass Textilien zu 100 % aus Fairtrade-zertifizierter Baumwolle bestehen. Verwendung von synthetischen Pestiziden und Düngern ist eingeschränkt.  

Die Fair Wear Foundation (FWF) überprüft in 15 Produktionsländern innerhalb von Europa, Afrika und Asien die Arbeitsbedingungen. Ihr Ziel ist die sozialen Bedingungen in der Textilbranche zu verbessern und sie setzen sich für faire Löhne ein.

Produkte mit dem PETA-Siegel sind 100% vegan, enthalten also kein Material tierischen Ursprungs. 


  • Nachhaltige Marken

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Mittlerweile gibt es zahlreiche Green Fashion Labels, die nachhaltige und zertifizierte Mode herstellen. In Deutschland zählen Armedangels, Jane N’June, Recolution oder auch Honest Basics und Green Shirts zu den bekannten Eco-Marken und auch zu unseren Lieblingen. Sie verwenden nachhaltige und zertifizierte Materialien und lassen ihre Kollektionen unter fairen Bedingungen produzieren. 

Hier wird auch beim Versand auf Nachhaltigkeit geachtet. Verpackungsmaterial ist aus recycelten Materialien und / oder lässt sich recyceln. 

Faire Mode ist nicht unbedingt teuer, aber Qualität hat bekanntlich ihren Preis und das ist auch gut so. Bei einem 4 Euros T-Shirt kann den Arbeiter*innen wohl kaum einen angemessenen Lohn bezahlt werden und hochwertiges Material zum Einsatz kommen. 

Mehr hierzu findet ihr in unserem Artikel: “Welche günstigen nachhaltige Mode Labels gibt es?

Ethletic und Flamingos‘ Life sind tolle vegane Schuhmarken, die auf Nachhaltigkeit und Qualität setzen. Auch Veja ist einer unserer Favoriten. Ein Teil ihres Sortiments ist ebenfalls vegan und das bekannte „V“ auf den Sneakers findet man immer häufiger auch an den Füssen von bekannten Persönlichkeiten. 

Wir empfehlen sich vor jedem Kauf zu fragen: „Benötige ich dieses Kleidungsstück wirklich oder ist der Kauf eher aus einer Laune heraus?“ Bei genauem überlegen ist es erstaunlich, wie oft wir etwas kaufen möchten, dass wir eigentlich gar nicht benötigen.

Unser Tipp: Vor jedem Kauf 1 oder 2 Tage Bedenkzeit einräumen, um Impulskäufe zu vermeiden.


  • Die besten online Adressen für nachhaltiges Shoppen

Für alle die ausschliesslich nach veganen Artikeln suchen, werden bei Le Shop Vegan oder auch bei Loveco fündig. Alles, was man hier findet, ist garantiert nicht von tierischem Ursprung und wurde zudem umweltfreundlich und fair hergestellt.

Andere Online Shops im Bereich nachhaltige Kleidung, Accessoires und Lifestyle Produkte sind auch Greenality, Grundstoff oder Greenpicks.

Ein tolles Konzept ist auch Mit Ecken und Kanten. Der Online gibt Produkten und Kleidung eine zweite Chance, die aufgrund von Mängeln oder kleinen Schönheitsfehlern nicht in den normalen Verkauf gelangen.


  • Mieten, Leihen, Tauschen

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Es muss natürlich auch nicht immer etwas Neues sein. Nachhaltig heisst auch Kleidungsstücken eine lange Lebensdauer zu geben und somit sind Secondhand Stücke eine wunderbare Wahl. Wer den Kleiderschrank ausmisten uns sich von all dem trennen möchte, was nutzlos rumliegt, der kann das jemand anderem verkaufen, schenken oder mit etwas anderem tauschen. Das ist zum Beispiel auf Kleiderkreisel oder Mädchenflohmarkt möglich. 

Secondhand shoppen kann man auf Flohmärkten und in Secondhand Shops genauso gut wie auch online. Second Life Fashion beispielsweise oder Kleiderkreisel bieten ein entsprechendes Portal mit einer grossen Auswahl. 

Details hierzu könnt ihr in unserem Artikel: “Second Hand Kleidung online kaufen - Liebe auf den zweiten Blick zu finden nachlesen.

Mieten finden wir persönlich auch eine wunderbare Möglichkeit, nachhaltig mehr Abwechslung in den Kleiderschrank zu bringen. Bei Stay Awhile gibt es Mode von den bekannten Green Fashion Brands zum Mieten. Eine tolle Möglichkeit ein Kleidungsstück erst auszuprobieren vor dem Kauf. Mud Jeans bieten einen Leasingservice für die Jeans. Nach 1 Jahr kann sie behalten oder fürs Recycling zurückgegeben werden.